Endometriose verstehen: Symptome, Diagnose und Behandlung

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Was ist Endometriose?

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst. Dieses Gewebe kann sich an den Eierstöcken, Eileitern, der Blase oder anderen Organen im Bauchraum ansiedeln. Während des Menstruationszyklus reagiert dieses Gewebe ähnlich wie die Gebärmutterschleimhaut: Es baut sich auf und blutet ab. Da das Blut nicht wie bei der Menstruation abfließen kann, entstehen Entzündungen, Schmerzen und Narbengewebe.

Schätzungsweise 10–15 % der Frauen im gebärfähigen Alter sind betroffen, doch die Diagnose erfolgt oft spät, da die Symptome unspezifisch sein können. Ziel dieses Leitfadens ist es, Ihnen ein besseres Verständnis für die Erkrankung, ihre Symptome und die Behandlungsmöglichkeiten zu vermitteln.

Woran erkenne ich Endometriose?

Die Beschwerden variieren stark und reichen von leichten Schmerzen bis zu erheblichen Einschränkungen im Alltag. Häufige Anzeichen sind:

  • Starke Menstruationsschmerzen: Schmerzen, die weit über normale Regelschmerzen hinausgehen und den Alltag einschränken.
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr: Besonders tiefsitzende Schmerzen können ein Hinweis sein.
  • Chronische Unterbauchschmerzen: Schmerzen, die auch außerhalb der Periode auftreten.
  • Probleme beim Wasserlassen oder Stuhlgang: Vor allem während der Menstruation können Schmerzen oder Beschwerden auftreten.
  • Unfruchtbarkeit: Etwa 30–40 % der betroffenen Frauen haben Schwierigkeiten, schwanger zu werden.
  • Erschöpfung: Anhaltende Müdigkeit, oft ohne erkennbare Ursache.

Diese Symptome können auch bei anderen Erkrankungen auftreten, weshalb eine genaue ärztliche Abklärung wichtig ist.

Wie wird Endometriose festgestellt?

Die Diagnose ist oft schwierig und erfordert Geduld, da viele Symptome unspezifisch sind. Folgende Schritte sind typisch:

  1. Anamnese: Ihre Ärztin oder Ihr Arzt fragt ausführlich nach Beschwerden, Menstruationszyklus und Krankengeschichte.
  2. Gynäkologische Untersuchung: Verhärtungen oder empfindliche Stellen im Unterbauch können Hinweise geben.
  3. Bildgebung: Ultraschall oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) können Auffälligkeiten zeigen.
  4. Laparoskopie: Die Bauchspiegelung ist der Goldstandard zur Diagnose. Sie ermöglicht eine direkte Sicht auf Endometrioseherde und die Entnahme von Gewebeproben.⠀

Welche Behandlungen gibt es?

Endometriose ist nicht heilbar, aber es gibt viele Ansätze, um Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

  1. 1. Medikamentöse Therapie
    • Schmerzmittel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen können Schmerzen lindern.
    • Hormontherapie: Hormone wie die Antibabypille oder Gestagene hemmen das Wachstum der Endometrioseherde.
  2. Chirurgische Therapie
    • Laparoskopie: Endometrioseherde können operativ entfernt werden, insbesondere bei Kinderwunsch oder starken Schmerzen.
  3. Ergänzende Maßnahmen
    • Physiotherapie: Kann helfen, Verspannungen und Schmerzen im Beckenbereich zu reduzieren.
    • Ernährungsumstellung: Eine entzündungshemmende Ernährung kann unterstützend wirken.
    • Psychologische Unterstützung: Chronische Schmerzen können emotional belastend sein; professionelle Hilfe kann dabei unterstützen.⠀

Leben mit Endometriose: Tipps für den Alltag

  • Symptome dokumentieren: Notieren Sie Schmerzen und Beschwerden in einem Tagebuch, um Muster zu erkennen und diese mit Ihrer Ärztin zu besprechen.
  • Unterstützung suchen: Tauschen Sie sich in Selbsthilfegruppen oder Foren mit anderen Betroffenen aus.
  • Auf sich achten: Gönnen Sie sich ausreichend Ruhe und passen Sie Ihre Aktivitäten an Ihre Bedürfnisse an.

Endometriose erkennen und behandeln

Endometriose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die das Leben erheblich beeinflussen kann. Eine frühzeitige Diagnose und individuell angepasste Behandlung können jedoch helfen, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Wenn Sie den Verdacht haben, betroffen zu sein, wenden Sie sich an eine erfahrene Frauenärztin oder einen Frauenarzt. Der erste Schritt zur Besserung beginnt mit einem offenen Gespräch über Ihre Symptome.

Haftungsausschluss

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzt keine medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung durch qualifizierte Fachärztinnen oder Fachärzte. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Alle Informationen basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Empfehlungen medizinischer Fachgesellschaften.

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